Kirsten Achtelik, Selbstbestimmte Norm

Ein schwieriges Thema, ein wichtiges Buch. Die Lektorin ist stolz darauf, daran mitgearbeitet zu haben:

Cover_Achtelik_Selbstbestimmte Norm_72ppiKirsten Achtelik
Selbstbestimmte Norm
Feminismus, Pränataldiagnostik, Abtreibung
Broschur, 224 Seiten
Preis: 18,00 €
ISBN: 978-3-95732-120-6

Ist wirklich alles in Ordnung, wenn bei der pränatalen Untersuchung keine Auffälligkeiten gefunden werden? Und was wenn doch? Als Feministin für ein Recht auf Abtreibung einzutreten, bedeutet nicht zwangsläufig, die hier entstehende Entscheidungssituation als Selbstbestimmung wahrnehmen zu müssen.

Kirsten Achtelik lotet in ihrem Buch das Spannungsfeld zwischen den emanzipatorischen und systemerhaltenden Potenzialen des feministischen Konzepts „Selbstbestimmung“ in Bezug auf Abtreibung aus. So mischt sie sich in die aktuellen feministischen Debatten um reproduktive Rechte ein, die mit den zunehmenden Aktivitäten und Demonstrationen von „Lebensschützern“ wieder aufgeflammt sind.

Zugleich ist es ihr Anliegen, einer neuen Generation von Aktivistinnen und Aktivisten die Gemeinsamkeiten und Konflikte der Frauen- und Behindertenbewegung sowie die inhaltlichen Differenzen zwischen Frauen mit und ohne Behinderung verständlich zu machen.

Vor allem aber stellt sich Achtelik der dringend zu klärenden Frage, wie ein nicht selektives und nicht individualisiertes Konzept von Selbstbestimmung gedacht und umgesetzt werden kann.

Kirsten Achtelik, geboren 1978, ist Diplom-Sozialwissenschaftlerin und lebt als freie Journalistin und Autorin in Berlin. Sie ist politisch an den Schnittstellen der feministischen, antikapitalistischen und Behindertenbewegung aktiv.

Longlist Deutscher Buchpreis 2015

Die Lektorin freut sich unglaublich!Logo_dbp_15_CMYK

Anke Stellings Roman „Bodentiefe Fenster“ steht auf der
Longlist des Deutschen Buchpreises 2015.

Herzliche Glückwünsche an die Autorin – und die Lektorin freut sich schon auf die nächste Zusammenarbeit!

Für die Longlist des hat die Jury aus insgesamt 167 Romanen aus 110 Verlagen (80 aus Deutschland, 15 aus Österreich und 15 aus der Schweiz) 20 KandidatInnen für den „besten deutschsprachigen Roman des Jahres“ 2015 ausgewählt.

Die Jury-Mitglieder sind: Claudia Kramatschek (Sprecherin), Markus Hinterhäuser (Wiener Festwochen), Rolf Keussen (Mayersche Droste, Düsseldorf), Ursula Kloke (Botnanger Buchladen, Stuttgart), Ulrike Sárkány (Norddeutscher Rundfunk), Christopher Schmidt (Süddeutsche Zeitung) und Bettina Schulte (Badische Zeitung).

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Die besten Infos zum Buch (Leseprobe, Hörprobe, Pressestimmen) gibt es beim Verbrecher Verlag.

Milo Rau, Althussers Hände

Wunderbare Texte von Milo Rau:

Layout 1Milo Rau
Althussers Hände
Essays und Kommentare
herausgegeben von Rolf Bossart
Broschur, 272 Seiten
Preis: 19,00 €
ISBN: 978-3-95732-087-2

»Die Wahrheit tritt nicht in unser Leben, um uns mit Küssen und Tränen zu wecken, aber wir alle sind unruhig, wir alle sind bereit«, schreibt der Schweizer Autor und Regisseur Milo Rau in seinem 2008 entstandenen autobiografischen Essay »Nachmittag eines Linksfaschisten«.

Der vorliegende Band zeigt den »Theaterrevolutionär« (Der Spiegel) in allen erdenklichen Facetten: als kämpferischen Reporter und ironischen Autobiografen, als Liebhaber von Euripides genauso wie von  Nicole Kidman. Ob Filmkritik zu David Lynch, Essay zu Roland Barthes oder Traumprotokoll, ob ästhetisches Manifest oder soziologische Miniatur: Rau ist stets ganz nahe am Gegenstand und zugleich auf Augenhöhe mit der Weltgeschichte. Und auch die tiefsinnigste Betrachtung greift aus ins politische Engagement.

Er agiert ganz nach dem Motto seines legendären Weblogs »Althussers Hände«: »Ich weiß sehr wohl, wie widersprüchlich man sein muss, um wirklich konsequent zu sein.«

Milo Rau, geboren 1977 in Bern, arbeitet als Regisseur, Autor und sozialer Plastiker. Für die Produktion und Auswertung seiner Theaterinszenierungen und Filme gründete er 2007 das IIPM– International Institute of Political Murder. Theaterarbeiten u.a.: »Tanz das Tourette«, »Pornografia«, »Amnesie«, »City of Change«, »Hate Radio«, »Breiviks Erklärung«, »Die Moskauer Prozesse«, »The Civil Wars«. Milo Rau erhielt 2014 den Schweizer Theaterpreis sowie den Hörspielpreis der Kriegsblinden für das Hörspiel »Hate Radio«. 2013 veröffentlichte Rau den politischen Essay »Was tun? Kritik der postmodernen Vernunft«. Im Verbrecher Verlag erschien 2009 der Band »Die letzten Tage der Ceausescus«, 2014 erschienen die Bände »Hate Radio« und »Die Moskauer Prozesse/Die Zürcher Prozesse«.

Buchvorstellung: Das Reale – Realität – Realismus

Mit Milo Rau und Bernd Stegemann
Diskussion und Buchvorstellung, Moderation: Christoph Gurk

24.06.2015
20:00 Uhr
Sophiensäle
Sophienstraße 18
10178 Berlin
Eintritt: 3 Euro

Das Ende der Geschichte scheint vorbei zu sein. Die Realität meldet sich seit einigen Jahren mit Gewalt zurück. Es werden wieder Fragen gestellt, die ein realistisches Bild der Gesellschaft hervorbringen wollen. Wie muss ein Theater aussehen, das sich der kritischen Auseinandersetzung mit der Realität verpflichtet fühlt, aber nicht dem Fetisch der Authentizität erliegt?

Bernd Stegemann und Milo Rau sprechen über den neuen Realismus im Theater, aber auch in der Literatur und der Kunst, und leisten dabei eine Kritik an der postmodernen Ästhetik. Es moderiert der Dramaturg Christoph Gurk.

J. J. Voskuil, Das Büro, Band 3: Plankton

Ach wie gut, dass die Lektorin schon weiß, wie es danach weitergeht!

Layout 1J. J. Voskuil
Das Büro 3
Plankton
aus dem Niederländischen v. Gerd Busse
mit einem Nachwort v. Gerbrand Bakker
Leinen mit Leseband, 960 Seiten
Preis: 29,00 €
ISBN: 978-3-95732-008-7

Schaurig-öde bleibt der Alltag im Büro des Maarten Koning auch in den Jahren 1972–1975. Die fleißigen wie auch die weniger fleißigen Volkskundler in Amsterdam sind zumeist mit sich selbst beschäftigt, oder sie spinnen Intrigen. Dabei bahnen sich bereits die Katastrophen an: der ständige Ärger mit Professor Pieters aus Antwerpen über die Redaktionslinie der gemeinsamen Zeitschrift oder die eigenmächtige Entscheidung Maartens, über den Kopf Direktor Balks hinweg für die traditionelle Neujahrskarte des Büros einen „Brummtopf“ als Motiv zu nehmen – eine Entscheidung, für die er bitter büßen muss.

Immerhin wird wenigstens ein Film über uralte bäuerliche Traditionen fertig, wenn auch mit kleinen Schönheitsfehlern: Einer der Protagonisten hat vergessen, seine Armbanduhr abzulegen, ein anderer trägt einen flotten Sporthut auf dem Kopf. Auch privat hat Maarten einiges zu verkraften: Sein Vater stirbt, und für den ehemaligen Büro-Direktor Beerta geht das Jahr gar nicht gut aus …

„Das Büro“ („Het Bureau“) war in den Niederlanden mit über 400.000 verkauften Exemplaren ein Bestseller. Auch hierzulande wurden Band 1 und Band 2 begeistert aufgenommen. Das siebenbändige Werk erscheint in deutscher Übersetzung im Verbrecher Verlag, alle weiteren Bände werden halbjährlich veröffentlicht.

Johannes Jacobus Voskuil, geboren 1926 in Den Haag, war ein niederländischer Volkskundler. Bereits 1963 veröffentlichte er seinen ersten Roman, doch zur Berühmtheit der niederländischen Literatur wurde er erst mit dem Romanwerk „Das Büro“, dessen erster Teil 1996 und dessen letzter 2000 erschien. 2008 starb Voskuil in Amsterdam.