Archiv des Autors: Kristina Wengorz

David Wagner, Mauer Park

Ganz frisch aus der Druckerei!

Das nächste großartige Buch, an dem die Lektorin mitgearbeitet hat:Wagner_Mauer Park_Cover

Mauer Park
David Wagner
Broschur, 240 Seiten
Preis: 14,00 €
ISBN: 978-3-943167-41-2

Was ist aus der neuen Pracht von gestern geworden? Wie sieht das Neue Berlin von vor fünfzehn Jahren heute aus? Bröckelt es schon am Potsdamer Platz? Glitzert die Glasarchitektur noch, und sind nun alle Brachen der Friedrichstraße bebaut?

David Wagner flaniert wieder durch die Straßen der Stadt und besucht die Plätze und Bars, die er in seinem 2001 erschienen Band „David Wagner in Berlin“ beschrieben hat. „Mauer Park“ vereint diese klassischen Berlin-Feuilletons der Neunzigerjahre mit neuen Stadtbetrachtungen. Nebeneinander gelesen zeigt sich, wie radikal Berlin sich verändert und wie sehr diese Stadt dazu verdammt ist, immerfort zu werden.

David Wagner wundert sich über Luxus-Apartments an der Schönhauser Allee, sitzt wieder im Café M, tanzt in der Flittchenbar und trinkt im Kumpelnest 3000. Und staunt darüber, dass die Wagenburg an der Lohmühle nun einen eigenen Bürgermeister hat.

Mehr Infos und Bestellmöglichkeit hier.

 

Diskurspogo. Über Literatur und Gesellschaft

Bücherherbst! Die Lektorin freut sich.VV-Diskurspogo

Enno Stahl, Diskurspogo. Über Literatur und Gesellschaft

Warum ist realistische Literatur oft nur pseudorealistisch und die sogenannte Popliteratur lediglich ein erfolgreiches Marketingprodukt?

In drei Kapiteln analysiert Enno Stahl – teils kritisch und konfrontativ, teils verwundert – die aktuellen gesellschaftlichen Veränderungen, die Politik unserer Zeit und die (fehlende) Auseinandersetzung damit in der deutschen Gegenwartsliteratur. Er untersucht u. a. Christian Kracht, Ernst-Wilhelm Händler und Juli Zeh mit ideologiekritischer Verve, analysiert die Social-Beat-Bewegung, Poetry-Slams und die Anfänge des deutschen Punk im Ratinger Hof in Düsseldorf.

Außerdem geht es um Ausbeutung in der heutigen Arbeitswelt, von der katastrophalen Lohnsituation bis hin zum Schlafentzug. Diese wird in der Gegenwartsliteratur kaum thematisiert, da Erwerbsarbeit hier keine Rolle zu spielen scheint. Demgegenüber entwickelt Stahl eine Programmatik, in der er zeitgenössisches literarisches Engagement fordert, eine Literatur, die sich den gesellschaftlichen Aporien stellt.

Mehr Infos zu Buch und Autor sowie Bestellmöglichkeit wie immer hier.

Neuerscheinungen im September

Gleich zwei Neuerscheinungen auf einmal:

Meinecke, Analog, CoverThomas Meinecke, Analog

Thomas Meinecke erzählt von seinem Dasein als DJ, der Entstehung von Plattensammlungen, ersten Erfahrungen mit dem, was angesagt ist, und natürlich von Musik: über Musiker und Musikerinnen, Platten und Labels, Clubs und ein Lebensgefühl. Meinecke schildert, wie Techno und House die Menschen in London, Berlin, Schmalkalden, Bahia oder New York miteinander verbinden. „Analog“ versammelt die Kolumnen Meineckes aus dem Magazin Groove der Jahre 2007 bis 2013. Jeder Kolumne ist eine farbige Zeichnungen der Künstlerin und Musikerin Michaela Melián zur Seite gestellt.

Mehr Informationen gibt es hier.

Barbara Kalender & Jörg Schröder, Kriemhilds LacheKriemhildslache_Cover

Erzählungen werden selten erzählt, sondern meist am Schreibtisch oder auf dem Laptop geschrieben. Das merkt man ihnen in der Regel auch an. Bei Schröder & Kalender ist es anders. Sie erzählen sich die Geschichten gegenseitig, was den Erzählungen Authentizität und Frische verleiht. So entstehen absurde und komische Alltagsgeschichten über Steuerparadiese, gescheiterte Buchprojekte mit Berufsverbrechern, über den Zufall als Pseudonym Gottes, den Winter in der Provence und eine imaginäre Lotterie.

Der Zeichner F.W. Bernstein, geb. 1938 in Göppingen, ist Doyen der Neuen  Frankfurter Schule und Autor der sprichwörtlich gewordenen rhetorischen  Figur „Die schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber welche“.  Er hat die Erzählungen opulent illustriert.

Und mehr dazu hier.

Buchpremiere: Wird Zeit, dass wir leben

Geissler, Wird Zeit, dass wir leben, CoverChristian Geissler, Wird Zeit, dass wir leben

Lesung und Gespräch mit Detlef Grumbach und Robert Stadlober, Moderation: Michael Wildenhain.
Es liest der Schaupieler Robert Stadlober.

Mittwoch, 24. Juli 2013, 20:00 Uhr

Literaturforum im Brecht-Haus
Chausseestraße 125
10115 Berlin-Mitte

„Wird Zeit, dass wir leben“ erscheint am 11. Juli 2013 im Verbrecher Verlag.

Schlosser ist Funktionär der KPD. Bis zu seiner Verhaftung bremst er  den Eifer der Genossen im Kampf gegen die Nazis, verweigert die Waffen  und pocht auf Disziplin. Die Genossen von der Basis aber wollen kämpfen.  Kämpfen bedeutet für sie Lust und Leben. Vor allem für Karo, aber auch  für Leo, der noch 1930 zur Polizei geht, aber später begreift, dass er  auf der falschen Seite steht.

In »Wird Zeit, dass wir leben« erzählt  Christian Geissler mit »balladenhaft-lyrischer Präzision« (Heinrich  Böll) vom Widerstand der Kommunisten gegen die Nazis in Hamburg.

Als ob er mitten im Geschehen steckt,  begleitet er seine Figuren durch die Kämpfe vor und nach 1933. Er  erzählt von Gewalt von oben und Gegenwehr von unten, vom  Spannungsverhältnis zwischen Kollektiv und Individuum, zwischen  Disziplin und Eigensinn – und zieht den Leser in die immer noch  aktuellen Debatten mit hinein.

Geisslers Roman basiert auf einer wahren Geschichte: Das Vorbild für  Leo war der Hamburger Polizist Bruno Meyer, der Anfang 1935 die  Widerstandskämpfer Fiete Schulze und Etkar André aus dem Gefängnis  befreien wollte. Detlef Grumbach recherchierte umfassend und erzählt in  seinem Nachwort erstmals vom Schicksal Bruno Meyers.