Buchpremiere: Wird Zeit, dass wir leben

Geissler, Wird Zeit, dass wir leben, CoverChristian Geissler, Wird Zeit, dass wir leben

Lesung und Gespräch mit Detlef Grumbach und Robert Stadlober, Moderation: Michael Wildenhain.
Es liest der Schaupieler Robert Stadlober.

Mittwoch, 24. Juli 2013, 20:00 Uhr

Literaturforum im Brecht-Haus
Chausseestraße 125
10115 Berlin-Mitte

„Wird Zeit, dass wir leben“ erscheint am 11. Juli 2013 im Verbrecher Verlag.

Schlosser ist Funktionär der KPD. Bis zu seiner Verhaftung bremst er  den Eifer der Genossen im Kampf gegen die Nazis, verweigert die Waffen  und pocht auf Disziplin. Die Genossen von der Basis aber wollen kämpfen.  Kämpfen bedeutet für sie Lust und Leben. Vor allem für Karo, aber auch  für Leo, der noch 1930 zur Polizei geht, aber später begreift, dass er  auf der falschen Seite steht.

In »Wird Zeit, dass wir leben« erzählt  Christian Geissler mit »balladenhaft-lyrischer Präzision« (Heinrich  Böll) vom Widerstand der Kommunisten gegen die Nazis in Hamburg.

Als ob er mitten im Geschehen steckt,  begleitet er seine Figuren durch die Kämpfe vor und nach 1933. Er  erzählt von Gewalt von oben und Gegenwehr von unten, vom  Spannungsverhältnis zwischen Kollektiv und Individuum, zwischen  Disziplin und Eigensinn – und zieht den Leser in die immer noch  aktuellen Debatten mit hinein.

Geisslers Roman basiert auf einer wahren Geschichte: Das Vorbild für  Leo war der Hamburger Polizist Bruno Meyer, der Anfang 1935 die  Widerstandskämpfer Fiete Schulze und Etkar André aus dem Gefängnis  befreien wollte. Detlef Grumbach recherchierte umfassend und erzählt in  seinem Nachwort erstmals vom Schicksal Bruno Meyers.