Milo Rau, Althussers Hände

Wunderbare Texte von Milo Rau:

Layout 1Milo Rau
Althussers Hände
Essays und Kommentare
herausgegeben von Rolf Bossart
Broschur, 272 Seiten
Preis: 19,00 €
ISBN: 978-3-95732-087-2

»Die Wahrheit tritt nicht in unser Leben, um uns mit Küssen und Tränen zu wecken, aber wir alle sind unruhig, wir alle sind bereit«, schreibt der Schweizer Autor und Regisseur Milo Rau in seinem 2008 entstandenen autobiografischen Essay »Nachmittag eines Linksfaschisten«.

Der vorliegende Band zeigt den »Theaterrevolutionär« (Der Spiegel) in allen erdenklichen Facetten: als kämpferischen Reporter und ironischen Autobiografen, als Liebhaber von Euripides genauso wie von  Nicole Kidman. Ob Filmkritik zu David Lynch, Essay zu Roland Barthes oder Traumprotokoll, ob ästhetisches Manifest oder soziologische Miniatur: Rau ist stets ganz nahe am Gegenstand und zugleich auf Augenhöhe mit der Weltgeschichte. Und auch die tiefsinnigste Betrachtung greift aus ins politische Engagement.

Er agiert ganz nach dem Motto seines legendären Weblogs »Althussers Hände«: »Ich weiß sehr wohl, wie widersprüchlich man sein muss, um wirklich konsequent zu sein.«

Milo Rau, geboren 1977 in Bern, arbeitet als Regisseur, Autor und sozialer Plastiker. Für die Produktion und Auswertung seiner Theaterinszenierungen und Filme gründete er 2007 das IIPM– International Institute of Political Murder. Theaterarbeiten u.a.: »Tanz das Tourette«, »Pornografia«, »Amnesie«, »City of Change«, »Hate Radio«, »Breiviks Erklärung«, »Die Moskauer Prozesse«, »The Civil Wars«. Milo Rau erhielt 2014 den Schweizer Theaterpreis sowie den Hörspielpreis der Kriegsblinden für das Hörspiel »Hate Radio«. 2013 veröffentlichte Rau den politischen Essay »Was tun? Kritik der postmodernen Vernunft«. Im Verbrecher Verlag erschien 2009 der Band »Die letzten Tage der Ceausescus«, 2014 erschienen die Bände »Hate Radio« und »Die Moskauer Prozesse/Die Zürcher Prozesse«.

Buchvorstellung: Das Reale – Realität – Realismus

Mit Milo Rau und Bernd Stegemann
Diskussion und Buchvorstellung, Moderation: Christoph Gurk

24.06.2015
20:00 Uhr
Sophiensäle
Sophienstraße 18
10178 Berlin
Eintritt: 3 Euro

Das Ende der Geschichte scheint vorbei zu sein. Die Realität meldet sich seit einigen Jahren mit Gewalt zurück. Es werden wieder Fragen gestellt, die ein realistisches Bild der Gesellschaft hervorbringen wollen. Wie muss ein Theater aussehen, das sich der kritischen Auseinandersetzung mit der Realität verpflichtet fühlt, aber nicht dem Fetisch der Authentizität erliegt?

Bernd Stegemann und Milo Rau sprechen über den neuen Realismus im Theater, aber auch in der Literatur und der Kunst, und leisten dabei eine Kritik an der postmodernen Ästhetik. Es moderiert der Dramaturg Christoph Gurk.