Bei diesem beeindruckenden und anschaulichen, in einzelne Episoden gegliederten Bericht über die Schweizer Drogenszene hat die Lektorin das Korrektorat übernommen.
»Getrieben von seiner Sucht nimmt der Junkie Krankheit und Tod auf sich. Kein nettes Zureden und auch keine Gewalt, nichts, wirklich nichts, kann ihn stoppen. Er braucht den Stoff.«
André Seidenberg
Seidenberg, André
Das blutige Auge des Platzspitzhirschs
Meine Erinnerungen an Menschen, Seuchen und den Drogenkrieg
gebunden, Lesebändchen
Salis Verlag
280 Seiten, 24 €
ISBN 978-3-03930-006-8
In seinem ersten Buch »Das blutige Auge des Platzspitzhirschs« erzählt der Arzt André Seidenberg von über 40 Jahren im täglichen Umgang mit Drogenkonsum, Drogensucht und Aids.
Es beginnt Ende der 1960er-Jahre mit kiffenden Hippies an der Zürcher Riviera und führt über die ersten Heroin-Abhängigen in den 1970ern in die 1990er-Jahre mit der größten offenen Drogenszene der Welt im Platzspitz-Park. Anhand von einzelnen Protagonist*innen der Szene beschreibt André Seidenberg alle Phasen des Krieges gegen Drogenkonsument*innen, die Einführung der Methadon-Versorgung und Heroin-Abgabe und die allgemeinen Veränderungen im Drogenkonsum in den Nullerjahren.
Zu Zeiten des weltweit berüchtigten Platzspitz-Parks in Zürich gab es nicht viele Drogensüchtige, die nicht mindestens einmal bei ihm in Behandlung waren.
André Seidenberg, geboren 1951 in Zürich, Schweizer Arzt, drogenpolitischer Pionier in Zürich. 1985/86 gewann er gegen die kantonalen Zürcher Behörden den publizistischen und juristischen Streit um die Spritzenabgabe an Drogenabhängige. 1991 Gründer und bis 1996 Leitender Arzt der Arbeitsgemeinschaft für risikoarmen Umgang mit Drogen, Arud. Er entwickelte die nachfragedeckende Versorgung mit Methadon. Er war maßgebend an den eidgenössischen Heroinversuchen (Prove 1994) beteiligt.