Und wieder hat ein Manuskript, das die Lektorin lektoriert hat, einen Verlag gefunden:
Monika von Bothmer Lehm an meinen Schuhen Roman agenda Verlag 300 Seiten, 14,90 € ISBN: 978-3-89688-721-4
Es sind die 1970er-Jahre: Marie soll den seit Jahrhunderten im Familienbesitz befindlichen Hof übernehmen. Doch sie passt nicht in diese Welt, die, bestimmt von Arbeit und Tradition, ihrer Sehnsucht nach Freiheit und Selbstbestimmung verständnislos gegenübersteht. Selbst die Toten der Familie, die sie „die Anderen“ nennt, die immer da sind in den Gedanken und Erzählungen der Lebenden, mischen sich ein und raunen die jahrhundertealten Worte: „Du kennst deine Pflicht. Enttäusche uns nicht. Das steht dir nicht zu.“
Marie versucht, dieser Welt zu entfliehen. Als Studentin erlebt sie die Kämpfe um die Emanzipation der Frau und den Beginn der ökologischen Bewegung. Sie verliebt sich in zwei Männer und muss sich entscheiden. Immer im Hintergrund: die politische und soziale Entwicklung des Dorfes, aus dem Marie stammt, und ihre Familiengeschichte. Drei Generationen behaupten ihre Existenz in der Bauernbefreiung, den dunklen Jahren des Nationalsozialismus und in den Nachkriegsjahren bis hinein in die Gegenwart.
»Lehm an meinen Schuhen« erzählt von knorrigen, schweigsamen Gestalten, von Pflicht und Gehorsam, infrage gestellten Gewissheiten, Aufbegehren und Aufbruch. Es ist eine Geschichte von Versagen und Schuld, Freundschaft, Liebe und Vergebung.
Monika von Bothmer, 1957 auf einem Hof in einem kleinen Dorf auf der Haar geboren, kehrte nach Jahren in Ostwestfalen-Lippe und Aachen zum „Wind auf der Höhe“ zurück und lebt seitdem mit ihrer Familie wieder auf dem Haarstrang; dem Höhenzug, der die fruchtbare Bördelandschaft im Norden von den Bergen des Sauerlandes im Süden trennt.
Und auch der zweite Frühjahrstitel ist da: »Die rote Herzogin«, das Prequel zu »Puschkins Erben«, hat die Lektorin ebenfalls für Voland & Quist Korrektur gelesen.
Svetlana Lavochkina Die rote Herzogin (OT: Dam Duchess) Deutsch von Diana Feuerbach Roman Voland & Quist gebunden 128 Seiten, 20 € ISBN: 978-3-86391-323-6
Zaporoschje in der Ukraine, Ende der 1920er-Jahre: Stalin will den Dnjepr-Staudamm bauen, Herzstück und Prestigeprojekt der sowjetischen Industrialisierung. Zum Bauleiter wird Chaim Katz ernannt, zur Propagandachefin seine Frau Darja, die sich nach ihrer glanzvollen Jugendzeit zurücksehnt. Um ihrem Dasein wieder einen Sinn zu geben, plant die Ex-Herzogin inmitten der unheilvollen Atmosphäre von Verrat und drohenden Säuberungen einen Weihnachtsball. Lange können aber derartige konterrevolutionäre Aktivitäten nicht geheim bleiben – und Darja Katz muss einen hohen Preis dafür bezahlen.
In »Die rote Herzogin« erzählt Svetlana Lavochkina die Vorgeschichte zu ihrem Roman »Puschkins Erben«. Entstanden ist eine groteske Parabel auf Megalomanie und Menschenverachtung und ein sprachgewaltiges und sinnlich pralles Porträt der Ukraine zu Zeiten des Roten Terrors. Nichts für Zartbesaitete oder Leute mit schwachen Nerven. Das Buch wurde 2013 mit dem Pariser Literaturpreis ausgezeichnet
Svetlana Lavochkina ist Autorin sowie Übersetzerin ukrainischer und russischer Lyrik. Geboren und aufgewachsen in der östlichen Ukraine, lebt sie heute mit ihrer Familie in Leipzig, wo sie als Lehrerin arbeitet. Lavochkina schreibt auf Englisch, ihre Texte wurden bisher in zahlreichen Zeitschriften und Anthologien in den USA und Großbritannien veröffentlicht. 2019 ist ihr Roman »Puschkins Erben« erschienen.
Diana Feuerbach ist Autorin, Übersetzerin und Hörbuchregisseurin. Sie lebt in Leipzig. Die Absolventin des Deutschen Literaturinstituts hat in den USA studiert und gearbeitet. Mehrfach hat sie die Ukraine und Russland bereist und sich in eigenen Texten mit der postsowjetischen Welt beschäftigt, etwa in ihrem 2014 erschienenen Roman »Die Reise des Guy Nicholas Green« (Osburg Verlag). Sie übertrug bereits »Puschkins Erben« ins Deutsche.
Eine Party, auf der sie nie war, eine Liebschaft, die nicht ihr gilt, eine Familie an Weihnachten, die nicht ihre ist. Tausend Kindheiten, die sie nie erlebt hat. Valerie analysiert als forensische Informatikerin täglich Unmengen fremder Erinnerungen. Bei einem neuen Fall geraten Adrian und Christina in den Fokus ihrer Ermittlungen und mit ihnen die menschenunwürdigen Machenschaften eines illegalen Leiharbeiternetzwerkes.
Benedikt Feiten schickt seine drei Protagonisten auf Suche, Jagd und Flucht durch die Niederlande, Rumänien und Deutschland, durch geografische und digitale Räume. Lakonisch und durchdacht erzählt er vom Streben nach Orientierung im Vergangenen – und von der Macht der Technologie, die das Erinnern formt.
Benedikt Feiten wurde in Berlin geboren und lebt in München, wo er Unmengen schwarzen Tee trinkt und vieles macht, manchmal sogar, ohne sich zu verzetteln. Er wurde mit dem Literaturstipendium der Stadt München ausgezeichnet und war Teilnehmer der Bayerischen Akademie des Schreibens. 2016 erschien sein Debütroman »Hubsi Dax«, und 2019 erhielt er für »So oder so ist das Leben« den Bayerischen Kunstförderpreis. Nach dem Studium der Amerikanischen Literatur hat er seine Doktorarbeit über Musik und Transnationalität in den Filmen von Jim Jarmusch geschrieben und an der Ludwig-Maximilians-Universität unterrichtet. Er ist Trompeter und Cellist in verschiedenen Bands und Projekten. 2021 war er Stipendiat des Internationalen Künstlerhauses Villa Concordia in Bamberg. »Leiden Centraal« ist sein dritter Roman.