Archiv des Autors: Kristina Wengorz

Benedikt Feiten, Leiden Centraal

Der Frühling kündigt sich an – der erste Frühjahrstitel ist da!
Die Lektorin hat »Leiden Centraal« für Voland & Quist Korrektur gelesen.

Benedikt Feiten, Leiden Centraal, Belegexemplar, Korrektorat

Benedikt Feiten
Leiden Centraal
Roman
Voland & Quist
gebunden
320 Seiten, 24 €
ISBN: 978-3-86391-320-5

Eine Party, auf der sie nie war, eine Liebschaft, die nicht ihr gilt, eine Familie an Weihnachten, die nicht ihre ist. Tausend Kindheiten, die sie nie erlebt hat. Valerie analysiert als forensische Informatikerin täglich Unmengen fremder Erinnerungen. Bei einem neuen Fall geraten Adrian und Christina in den Fokus ihrer Ermittlungen und mit ihnen die menschenunwürdigen Machenschaften eines illegalen Leiharbeiternetzwerkes.

Benedikt Feiten schickt seine drei Protagonisten auf Suche, Jagd und Flucht durch die Niederlande, Rumänien und Deutschland, durch geografische und digitale Räume. Lakonisch und durchdacht erzählt er vom Streben nach Orientierung im Vergangenen – und von der Macht der Technologie, die das Erinnern formt.

Benedikt Feiten wurde in Berlin geboren und lebt in München, wo er Unmengen schwarzen Tee trinkt und vieles macht, manchmal sogar, ohne sich zu verzetteln.
Er wurde mit dem Literaturstipendium der Stadt München ausgezeichnet und war Teilnehmer der Bayerischen Akademie des Schreibens. 2016 erschien sein Debütroman »Hubsi Dax«, und 2019 erhielt er für »So oder so ist das Leben« den Bayerischen Kunstförderpreis.
Nach dem Studium der Amerikanischen Literatur hat er seine Doktorarbeit über Musik und Transnationalität in den Filmen von Jim Jarmusch geschrieben und an der Ludwig-Maximilians-Universität unterrichtet. Er ist Trompeter und Cellist in verschiedenen Bands und Projekten. 2021 war er Stipendiat des Internationalen Künstlerhauses Villa Concordia in Bamberg. »Leiden Centraal« ist sein dritter Roman.

Harun Farocki, Unregelmäßig, nicht regellos

Diesen Band mit Texten des Filmemachers Harun Farocki aus den Jahren 1986 bis 2000 hat die Lektorin für das Harun-Farocki-Institut* teilweise lektoriert, teilweise Korrektur gelesen.

* Eigenschreibweise: Harun Farocki Institut

Harun Farocki, Unregemäßig, nicht regellos, Belegexemplar, Lektorat, Korrektorat

Harun Farocki
Unregelmäßig, nicht regellos.
Texte 1986–2000
Hg. v. Tom Holert
(n. b. k. Diskurs 16: Schriften Band 5)
Verlag der Buchhandlung Walther König
350 Seiten, 19,80 €
ISBN: 978-3-96098-990-5

In den Jahren zwischen 1986 und 2000 organisierte Harun Farocki sein filmisches Schaffen zunehmend entlang der drei Kategorien Beobachtungsfilm, Essayfilm und Kompilationsfilm. Mitte der 1990er-Jahre entstanden überdies die ersten installativen Arbeiten für den Ausstellungsraum.
Band 5 der »Schriften« versammelt Texte, die Farocki begleitend und kommentierend zu Filmen wie »Bilder der Welt und Inschrift des Krieges«, »Videogramme einer Revolution«, »Arbeiter verlassen die Fabrik« oder »Gefängnisbilder« verfasst hat. Das Buch macht die Leser*innen zudem mit Farocki als Autor von Zeitungskolumnen und anderen Gelegenheitstexten vertraut.
Es enthält ein ausführliches Nachwort des Herausgebers Tom Holert.

Harun Farocki (1944–2014) war ein deutscher Filmemacher, Autor und Hochschuldozent für Film. Er war einer der wichtigsten Essayfilmer und hat mehr als 90 Filme realisiert.

Flavius Ardelean, Der Heilige zwischen den Welten

Über die Zusammenarbeit mit dem homunculus verlag hat sich die Lektorin sehr gefreut! Sie durfte diesen düsteren Fantastik-Roman Korrektur lesen.

Flavius Ardelean, Der Heilige zwischen den Welten, Eva-Ruth Wemme, Belegexemplar, Korrektorat

Flavius Ardelean
Der Heilige zwischen den Welten
(OT: Bășica Lumii și a ne’Lumii)
Deutsch von Eva Ruth Wemme
Roman
homunculus verlag
gebunden
496 Seiten, 26 €
ISBN: 978-3-946120-36-0

Ein Toter wird von der Schattenfrau wiedererweckt und lebt von nun an als lebendiges Skelett. Für kurze Zeit kann er wieder mit seiner Geliebten zusammen sein. Eine Tochter aus reichem Hause wird zur Soldatin der Heiligen Frauen ausgebildet und begegnet ihrer großen Liebe. Ein Mann mit Pferdekopf stürzt aus der Welt in die un’Welt und stellt fest, dass alles eine Frage der Perspektive ist. Ein Heiliger erlangt einen neuen Körper und zusätzlich eine Armee unsichtbarer Krieger.
Die vier Gestalten machen sich auf, um in einer finalen Schlacht für die Liebe und gegen das Böse zu kämpfen, und stehen dabei doch auf unterschiedlichen Seiten. Was ist Gut und was ist Böse? Wer steht auf der richtigen Seite, wenn er der festen Überzeugung ist, der jeweils andere stehe auf der falschen?
»Der Heilige zwischen den Welten« führt uns auf virtuose Weise die Macht des Erzählens und die perfide Ambivalenz von Wahrheit vor Augen.

Ardeleans Heiligen-Romane sind eine Sensation der modernen Fantastik: Die vor bizarren, bildgewaltigen Einfällen strotzende Handlung – meisterhaft illustriert von der Künstlerin Ecaterina Gabriela –, der tolkiensche Weltentwurf mit seinen fantasievollen Kreaturen sowie die märchenhafte Sprache machen sie zu großer Literatur.

Flavius Ardelean, geboren 1985 in Brașov, ist ein rumänischer Fantastikautor und Übersetzer aus dem Deutschen und Englischen. Er ist Mitglied der Horror Writers Association. Für seine Romane wurde er zweifach mit dem rumänischen Colin Award für fantastische Literatur ausgezeichnet. Außerdem wurde er für das beste Europäische Debüt beim Festival du Premier Roman in Chambery, Frankreich, sowie zweimal als bester Nachwuchsautor bei der Young Writers Gala in Bukarest nominiert. Zu seinen literarischen Vorbildern gehören H. P. Lovecraft, Franz Kafka und Alfred Kubin. Seine Heiligen-Romane sind die ersten Werke des Autors, die ins Deutsche übersetzt werden.

Anne-Marie Garat, Der große Nordwesten

Bei diesem eindringlichen Roman hat die Lektorin das Übersetzungslektorat übernommen – und sie freut sich sehr über das Vertrauen des Verlags.

Anne-Marie Garat, Der große Nordwesten, Belegexemplar, Lektorat, Übersetzungslektorat

Anne-Marie Garat
Der große Nordwesten
(OT: Le Grand Nord-Ouest)
Deutsch von Alexandra Baisch
Roman
Jumbo Neue Medien & Verlag (Goya)
gebunden
432 Seiten, 22 €
ISBN: 978-3-8337-4281-1

Ende der 1930er-Jahre verlässt das Starlett Lorna del Rio nach dem Tod ihres Mannes mit ihrer sechsjährigen Tochter Jessie überstürzt Hollywood. Sie flüchten in den großen Nordwesten, Richtung Yukon und Alaska. Ihre Reise führt sie durch ein Land, das von Legenden geprägt ist: Legenden der First Nations und der indigenen Bevölkerung, der Goldsucher und Trapper, der Western, Märchen und Abenteuerromane. Ausgestattet mit einer mysteriösen Karte, dem gestohlenen Geld von Jessies verstorbenem Vater und einem Gewehr stellen sich Mutter und Tochter der Wildnis und ihrer eigenen Vergangenheit. Schutzlos der Natur ausgeliefert und verfolgt von Kopfgeldjägern rettet die Begegnung mit Kaska, einer Indigenen der Gwitch’in First Nations, ihr Überleben. Doch was verbirgt Lorna, die mit jeder Station der Reise ihren Namen wechselt und neue Geschichten über ihre Herkunft erfindet? Und warum denkt das FBI, es müsste Jessie finden und retten?

Eine große Erzählung über Nordamerikas Wildnis, die ein ganzes Universum faszinierender Figuren, Bilder und Landschaften bereithält, ein Roman über den Zusammenprall verschiedener Kulturen, von den existenziellen Herausforderungen der Natur und der Suche nach sich selbst in einer gespaltenen Gesellschaft.
Der Roman wurde im französischen Original 2019 mit dem Franz-Hessel-Preis ausgezeichnet.

Anne-Marie Garat, geboren 1946 in Bordeaux, ist Schriftstellerin und Dozentin für Film und Fotografie. Ihre Romane sind von hoher literarischer Kraft und voller scharfsinniger Gesellschaftsbeobachtungen. Für ihr ausgezeichnetes literarisches Werk wurde sie mit zahlreichen Literaturpreisen prämiert, darunter dem Femina-Preis und dem Marguerite-Audoux-Preis.