Archiv der Kategorie: Projekte

Hate Radio

Endlich ist das erste Buch da, das aus der Zusammenarbeit der Lektorin mit dem IIPM hervorgeht. Und dabei darf sie sich dann sogar Redakteurin nennen:

Cover_Rau_Hate RadioHate Radio
Milo Rau
Broschur, 256 Seiten
Preis: 18,00 €
ISBN: 978-3-943167-06-1

1994 fand in Ruanda ein Genozid statt. Welche Rolle spielte dabei der angesagte Radiosender RTLM, der internationale und kongolesische Hits von den besten DJs spielen ließ und über die coolsten Moderatoren des Landes verfügte? Wie kam es, dass gerade hier zum Massenmord an den Angehörigen der Tutsi-Minderheit und an gemäßigten Hutu aufgerufen wurde?

In seiner literarischen Dokumentation »Hate Radio« lässt Milo Rau Täter, Opfer und Augenzeugen zu Wort kommen und sucht nach den Ursachen und Entstehungsbedingungen des unvorstellbaren Genozids in Ruanda. Mehr Informationen zum Buch gibt es hier.

Das International Institute of Political Murder (IIPM) hat »Hate Radio« als Projekt mit Performance, Ausstellung, Film und Buch umgesetzt. Das IIPM wurde im Jahr 2007 mit Sitz in Berlin und Zürich gegründet, um den Austausch zwischen Theater, bildender Kunst, Film und Forschung auf dem Gebiet des Reenactments  – der Re-Inszenierung geschichtlicher Ereignisse – zu intensivieren und theoretisch zu reflektieren. Weitere Informationen zum IIPM unter: international-institute.de.

Am 6. April wird dann erstmals der Film »Hate Radio« von Milo Rau über sein gleichnamiges Theaterstück ausgestrahlt. Die Lektorin vermutet, dass der Film auf 3sat gezeigt wird – konnte das aber noch nicht verifizieren.

Familiengefühle

Sachbuch oder schon Fachbuch? Die Grenze ist fließend. Jetzt aber auf jeden Fall druckfrisch:

Cover_Süselbeck_FamiliengefühleFamiliengefühle
Generationengeschichte und NS-Erinnerung in den Medien
Jan Süselbeck (Hg.)
Broschur, 304 Seiten
Preis: 18,00 €
ISBN: 978-3-943167-81-8

Familienromane erregen Aufmerksamkeit. Sie werden in der Presse debattiert und avancieren zu preisgekrönten Bestsellern. Auch das Fernsehen folgt dem Trend. Besondere Bedeutung messen typische Plots der Rolle der NS-Verstrickung einer konstruierten ›Kriegsgeneration‹ von ›Eltern‹ oder ›Großeltern‹ zu, mit der sich deren ›Kinder‹ und ›Enkel‹ auseinandersetzen. Warum aber entwickeln diese Geschichten eine derartige Emotionalisierungskraft, und wie wird diese ästhetisch erzeugt? Welche Gefühle genau werden durch diese Darstellungen hervorgerufen?

Dieses Buch bietet kritische Beiträge zur Emotionalisierungskunst im Roman, im Comic und im Film. Neben Werken viel gelesener Autoren wie Arno Geiger, Bernhard Schlink und Uwe Timm werden dabei auch missverstandene oder bisher kaum beachtete Texte von Gisela Elsner, Thomas Harlan und Reinhard Jirgl untersucht.

Mit Beiträgen von Ole Frahm, Andrea Geier, Sieglinde Geisel, Hans-Joachim Hahn, Konstanze Hanitzsch, Urte Helduser, Markus Joch, Christine Künzel, Matthias N. Lorenz, Jan Süselbeck und Sabrina Wagner.

Mehr Informationen wie immer hier.

Und eine Buchvorstellung gibt es natürlich auch:

Mittwoch, 05.03.2014, 20:00 Uhr
Ort: Literaturforum im Brecht-Haus
Chausseestraße 125
10115 Berlin
www.lfbrecht.de

 

Peter O. Chotjewitz, Mein Freund Klaus

Für die Neuausgabe dieses wunderbaren Romans, der jetzt ganz frisch auf dem Tisch der Lektorin liegt, hat diese das Nachwort von Dietmar Dath Korrektur gelesen.

Chotjewitz_KlausPeter O. Chotjewitz
Mein Freund Klaus
Leinen mit Lesebändchen, 592 Seiten
Preis: 32,00 €
ISBN: 978-3-943167-46-7

Mit einem Nachwort von Dietmar Dath

Der Brisanz des Materials entspricht die Radikalität der literarischen Mittel. In diesem Roman liegen die Fakten auf dem Tisch. Stilsicher, kühn im Aufbau und dramaturgisch modern schreibt Chotjewitz über seinen Freund Klaus Croissant.

Klaus Croissant wurde als Strafverteidiger schikaniert, als angeblicher Drahtzieher des internationalen Terrorismus verfolgt und nach der Annexion der DDR durch die Bundesrepublik 1990 wegen staatsfeindlicher Agententätigkeit abermals verurteilt.

Penibel recherchiert, detailgetreu und in kühler Sprache erzählt, steht der Roman in einer Linie mit Chotjewitz’ skandalumwitterten Romanfragment über die RAF aus dem Jahr 1978 („Die Herren des Morgengrauens“). Von 1931 bis 2002 reicht der beklemmende Bilderbogen dieser deutschen Unrechtsgeschichte. Jeder Rechtsspruch ein Rechtsbruch.