Aref Hamza, Du bist nicht allein

Das Belegexemplar dieser kleinen Buchperle hat die Lektorin ebenfalls auf der Frankfurter Buchmesse eingesammelt – und sich dort vom Autor signieren lassen. Sie hat die Gedichte für den Secession Verlag Korrektur gelesen.

Aref Hamza
Du bist nicht allein
Gedichte
deutsch–arabisch
Aus dem Arabischen von Sandra Hetzl
gebunden
206 Seiten; 25,00 €
ISBN 978-3-906910-40-6

Aref Hamzas Sprache wirkt klar und scheinbar einfach. Doch immer wieder rüttelt er uns mit unerwarteten Wendungen auf, die ein dunkles Schelmentum verraten. Trotz des starken Aktualitätsbezugs – dem Krieg in Syrien, den Erfahrungen von Flucht und Exil – erschafft Hamza Zeile um Zeile poetische Bilder, treffende Überzeichnungen und schockierende Einsichten. Sein Material sind die Bitterkeit und die Unerträglichkeit des Krieges: der Abschied von einer geordneten Welt, die Zerstörung der Körper, die Verwüstung der Seelen und selbst die Verformung der Dinge und ihrer Bedeutungen. Wie ein Kaleidoskop öffnen seine Gedichte einen vielschichtigen Blick auf die Spiegelungen dieser Trümmer im Ich. Alles an diesen blitzartigen Bildern ist Innerlichkeit. Extreme Nahaufnahmen auf kleine Ereignisse oder Dinge, auf Alltägliches – eine Hand, ein Blick in eine Schublade – geben den Texten trotz aller Kürze eine fast gespenstische Langsamkeit. Das trifft vor allem auch auf die später entstandenen Gedichte zu, in denen er sich mit der Situation als Flüchtling im Exil, mit dem Verlust der Sprache, mit der Einsamkeit und der ihm zunächst unbekannten Welt auseinandersetzt. Auch hier tastet er seine Umgebung nach Bildern ab, die ihm zum Pendant seiner eigenen Leere und Verlorenheit im fremden Land werden.

Aref Hamza hat gesagt, er hat etwas Nettes geschrieben …

Aref Hamza gibt mit seinen Gedichten tiefe existenzielle Einblicke in das Schicksal derjenigen, die von Gewalt und Elend aus ihrer in eine neue, unbekannte Welt vertrieben worden sind.

Aref Hamza, 1974 in Al-Hakaseh im kurdischen Teil Syriens geboren, gilt in der arabischsprachigen Welt als eine der bedeutendsten lyrischen Stimmen seiner Generation. Er hat Rechtswissenschaften in Aleppo studiert und als Menschenrechtsanwalt gearbeitet. Von ihm sind sieben Gedichtbände sowie unzählige Essays und Artikel erschienen. Aref Hamza erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter 2004 den renommierten Mohammed Al Maghout Preis für Lyrik. Heute lebt er mit seiner Familie in Buchholz in der Nordheide.