Sally McGrane, Die Hand von Odessa

Die Lektorin hat das Korrektorat dieses irrwitzigen »Spionageromans« für Voland & Quist übernommen.

Das Buch "Die Hand von Odessa" von Sally McGrane fotografiert vor violetten Glockenblumen, zwischen denen Herbstlaub liegt. Die Blüten nehmen das Violett des Covers auf. Korrektorat

Sally McGrane
Die Hand von Odessa
Aus dem Amerikanischen von Diana Feuerbach
Roman
Voland & Quist
Hardcover
412 Seiten, 24 €
ISBN: 978-3-86391-349-6

Ex-CIA-Mann Max Rushmore reist für einen Routineauftrag in die noch friedliche Stadt Odessa. Doch als die abgetrennte Hand des örtlichen Gouverneurs in einem Fass Sonnenblumenöl auftaucht, ist Max alarmiert. Er stolpert über einen Männerzeh mit demselben verräterischen Muttermal. Der outgesourcte Profi kann nicht anders – er muss ermitteln! Inmitten politischer Spannungen hetzt Max durch die schöne Hafenstadt am Schwarzen Meer und ihre Schattenbezirke. Er trifft dubiose Geschäftsmänner, korrupte Beamte, Katakombenbewohner, Wissenschaftler, Konditorinnen, Dichter, Archivarinnen, Polizisten – und Mörder.

In ihrer surrealen Neuerfindung des klassischen Spionagethrillers zollt Sally McGrane literarischen Ikonen von Odessa wie Babel, Gogol, Puschkin und Tschechow ihre Anerkennung und inszeniert gleichzeitig die Drohkulisse eines heraufziehenden Krieges.

Sally McGrane lebt in Berlin und schreibt für die »New York Times«, den »New Yorker« und andere Zeitungen und Zeitschriften. Geboren und aufgewachsen in San Francisco, hat es sie als Journalistin nach Russland und in die Ukraine geführt. Ihr zweiter Spionageroman, »Die Hand von Odessa«, wurde in der in der namensgebenden Stadt selbst verfasst.

Diana Feuerbach ist Autorin, Übersetzerin und Hörbuchregisseurin. Sie lebt in Leipzig. Die Absolventin des Deutschen Literaturinstituts hat in den USA studiert und gearbeitet. Mehrfach hat sie die Ukraine und Russland bereist und sich in eigenen Texten mit der postsowjetischen Welt beschäftigt, etwa im 2014 erschienenen Roman »Die Reise des Guy Nicholas Green« (Osburg Verlag). 2019 übersetzte sie die Romane von Svetlana Lavochkina.

Ivana Sajko, Jeder Aufbruch ist ein kleiner Tod

Die Lektorin hat auch bei dem neuen Roman von Ivana Sajko das Korrektorat für Voland & Quist übernommen.

Das Buch »Jeder Aufbruch ist ein kleiner Tod« von Ivana Sajko ist schwarz mit silberner Schrift; vor schwarzem Hintergrund, daneben eine rote Rose und zwei einzelne rote Rosenblätter, Korrektorat

Ivana Sajko
Jeder Aufbruch ist ein kleiner Tod
Roman
Aus dem Kroatischen von Alida Bremer
Voland & Quist
Hardcover
180 Seiten, 22 €
ISBN 978-3-86391-345-8

Ein Mann sitzt im Zug, auf der Reise von einem kleinen Ort irgendwo an der südlichen Küste Europas nach Berlin. Im Takt der ratternden Räder lässt er seinen Gedanken freien Lauf. Er erzählt eine Geschichte über die Unmöglichkeit eines erfüllten Lebens, gesellschaftlichen Aufstiegs und über die Hoffnung, beides doch zu erreichen. Das Ergebnis: ein Porträt eines Schriftstellers, der tief in unserer Epoche verwurzelt ist, einer Zeit, in der Grenzen und Grenzerfahrungen zum Alltag gehören und in der die Liebe als unmöglich und dennoch als letzte Rettung anmutet.

Ivana Sajko legt eine furiose Erzählung vor, in der bittere Realität und Optimismus aufeinandertreffen – und Hoffnung aufkommen lassen. Meisterhaft übersetzt von Alida Bremer.

Ivana Sajko, geboren 1975 in Zagreb/Kroatien, ist Autorin und Theaterregisseurin. Sie arbeitet an der Schnittstelle von Literatur, Performance und Musik und ist Autorin von vier von der Kritik gepriesenen Romanen und mehreren politischen Theaterstücken. Sie erhielt zahlreiche Preise, darunter den Chevalier de l’Ordre des Arts et Lettres. Bei Voland & Quist sind »Liebesroman« sowie »Familienroman« erschienen, beide übersetzt von Alida Bremer. 2018 wurde Ivana Sajko gemeinsam mit Alida Bremer für »Liebesroman« mit dem Internationalen Literaturpreis des Hauses der Kulturen der Welt ausgezeichnet.

Christian Meyer, Flecken

Die Lektorin hört häufig die Musik, die in den Texten erwähnt wird, mit denen sie arbeitet. Bei diesem Korrektorat ist es ihr, nun ja, eher schwerer gefallen:

Das Buch »Flecken« von Christian Meyer auf gestreiftem Geschenkpapier, das exakt die knallbunten Farben des Covers aufnimmt, Korrektorat

Christian Meyer
Flecken
Roman
Voland & Quist
Hardcover
300 Seiten, 24 €
ISBN 978-3-86391-317-5

»Der DJ sind bei den Neunzigerpartys die Bravo Hits 5 bis 22, abgespielt im Random-Modus des Sony-CDP-CX455-400-fach-CD-Wechslers. Der Dancefloor ist der Bereich vor den Toiletten, über den Dagmar ein Stroboskop und drei farbige Scheinwerfer gehängt hat.«
Christian Meyer, Flecken

Erik hält nichts von Sex. Immer wieder stolpert er in absurde Situationen und über seine Männlichkeit sowie die Erwartungen daran. Aber damit kommt er klar. Er nimmt die übersexualisierte Gesellschaft als unterhaltsames Schauspiel wahr, in dem er nur Beobachter ist. In seiner eigenen Welt geht es ihm gut, und daran soll auch der Tod seiner Sandkastenfreundin Neele nichts ändern. Die unfreiwillige Rückkehr in den tristen Provinzort seiner Jugend, den alle nur den »Flecken« nennen, zieht ihn allerdings zurück in seine Vergangenheit und zwingt ihn aus seiner Komfortzone. Plötzlich bekommt Erik Antworten auf Fragen, die er sich nie gestellt hat. Die Wahrheit wird zu einer Entscheidung und die Einzige, die den Mut hatte, sie zu treffen, ist tot.

Ein wilder, tragikomischer Roman über Wahrnehmung und Realität, platonische Liebe und Leidenschaft, Reden und Schweigen und die Peinlichkeit der Männlichkeit.

Christian Meyer, geboren 1982 in Lüneburg, studierte Germanistik, Soziologie und Geschichte in Leipzig, arbeitet für Bühne und Bildschirm und lebt auf einem Campingplatz in der Elbmarsch. Zusammen mit Julius Fischer ist er auch musikalisch unterwegs. »Flecken« ist sein erster Roman.

Frank Rudkoffsky, Mittnachtstraße

Auf dieses Korrektorat hatte sich die Lektorin sehr gefreut, nachdem sie bereits Frank Rudkoffskys »Fake« Korrektur lesen durfte:

Das Buch Frank Rudkoffsky, Mittnachtstraße, vor einem in der Erde steckenden Spaten, im Hintergrund liegt eine Schaufel, Korrektorat

Frank Rudkoffsky
Mittnachtstraße
Roman
Voland & Quist
Hardcover
270 Seiten, 24 €
ISBN 978-3-86391-336-6

Eigentlich zählte sich Malte immer zu den Guten. Nun aber hat sich der Familienvater selbst ins Exil verbannt und versteckt sich ausgerechnet an dem Ort, den er am meisten verachtet: im verwahrlosten Kleingarten seines eigenen Vaters. Der Job als Journalist hat ihn ausgebrannt, die Ehe steckt in einer Krise, und sein Sohn schimpft ihn bloß noch einen Heuchler. Noch schwerer wiegt jedoch etwas anderes: Um sich vor der Verantwortung für seinen cholerischen, demenzkranken Vater zu drücken, hat Malte sich auf einen fragwürdigen Deal eingelassen – mit katastrophalen Folgen.

Ein Roman über das durchsickernde Gift toxischer Männlichkeit von einer Generation zur nächsten und einen Mann, der erst unter Schmerzen lernen muss, was es heißt, wirklich Verantwortung zu übernehmen – als Vater, als Partner, als Sohn.

Frank Rudkoffsky, geboren 1980 in Nordenham, lebt als Autor, freier Journalist und Literaturblogger in Stuttgart. Bis 2017 war er Mitherausgeber der Literaturzeitschrift ]trash[pool. Sein zweiter Roman »Fake« (Voland & Quist) war 2019 für den Hotlist-Preis nominiert und wurde vom Land Baden-Württemberg 2021 durch ein Jahresstipendium für Literatur ausgezeichnet. Auf seinem Blog www.rudkoffsky.com schreibt er über Gegenwartsliteratur.