Archiv des Autors: Kristina Wengorz

Shobha Rao, Mädchen brennen heller

Die Lektorin freut sich sehr über das Erscheinen dieses Buches, bei dem sie das Übersetzungslektorat für Elster & Salis übernommen hat.

Shoba Rao, Mädchen brennen heller, Cover, Belegexemplar, Übersetzungslektorat, LektoratShobha Rao
Mädchen brennen heller
(OT: Girls Burn Brighter)
Roman
Aus dem amerikanischen Englisch von Sabine Wolf
Gebunden
384 Seiten; 24 €
ISBN: 978-3-906903-12-5

Purnima und Savita sind arm, und sie sind Mädchen – keine guten Voraussetzungen für ihre Zukunft.

Nach dem Tod ihrer Mutter hat die 16-jährige Purnima wenig Hoffnungen: Sie muss sich um ihre Geschwister kümmern, während ihr Vater sie unbedingt verheiraten will. Als die ein Jahr ältere Savita in den Haushalt kommt, um an einem der Sari-Webstühle zu arbeiten, ist Purnima fasziniert von ihrer Leidenschaft und Unabhängigkeit und beginnt, sich ein Leben jenseits einer Zwangsehe vorzustellen. Doch Savita wird das Opfer einer verheerenden Gewalttat und flieht aus dem Dorf. Bald lässt auch Purnima alles hinter sich, um ihre Freundin wiederzufinden. Die Suche führt sie auf eine erschütternde Reise, in die dunkelsten Winkel der indischen Unterwelt, bis in die USA.

Der Roman wechselt zwischen den Perspektiven der jungen Frauen, während die Wendungen des Schicksals unerbittlich zu sein scheinen. Allein die Freundschaft hilft ihnen, die Hoffnung auf ein selbstbestimmtes Leben aufrechtzuerhalten.

In einer atemberaubenden Prosa erzählt Shobha Rao von den drängendsten Problemen, mit denen Frauen heute nicht nur in Indien konfrontiert sind: Armut, häuslicher Missbrauch, Misogynie, Zwangsehe. Ein Roman von tiefer Menschlichkeit und eine bewegende Meditation über die Freundschaft. Unvergesslich.

Shobha Rao emigrierte im Alter von sieben Jahren mit ihrer Familie aus Indien in die USA und lebt heute in San Francisco. Sie arbeitete lange als Rechtsanwältin im Bereich häuslicher Gewalt und vertrat insbesondere Opfer mit Migrationshintergrund. Raos Debütroman »Mädchen brennen heller« (»Girls Burn Brighter«, 2018) rangierte in den führenden Bestenlisten der USA. Zuvor erschien ihr Band mit Kurzgeschichten (»An Unrestored Woman«, 2016). Shobha Rao ist Preisträgerin des Katherine-Anne-Porter-Preises und wurde von T. C. Boyle für die Anthologie »The Best American Short Stories 2015« ausgewählt.

Serge Joncour, Lehn Dich an mich

Bei dem ersten ins Deutsche übersetzten Roman von Serge Joncour, der jetzt im Secession Verlag erscheint, hat die Lektorin das Korrektorat übernommen.

Serge Joncour, Lehn dich an mich, Coverfoto Belegexemplar, KorrektoratSerge Joncour
Lehn Dich an mich
(OT: Repose-toi sur Moi)
Roman
Aus dem Französischen übersetzt von Paul Sourzac
Gebunden ohne Schutzumschlag
368 Seiten; 24 €
ISBN 978-3-906910-64-2
Lieferbar ab 26. August 2019

Aurore gehört der Pariser Oberschicht an. Sie ist Modedesignerin, stets elegant, und mit einem erfolgreichen amerikanischen Unternehmer verheiratet. Auf den ersten Blick führt sie ein gelungenes Leben als Unternehmerin, Künstlerin und Mutter. Doch als sie ahnt, dass ihr Geschäftspartner sie hintergeht, und gleichzeitig die beiden Tauben im Innenhof ihres Pariser Wohnhauses von zwei Raben vertrieben werden, liest sie das als böses Omen für die Zukunft. Angst und das Gefühl, den Boden unter den Füßen zu verlieren, erfassen sie.

Ludovic, ein ehemaliger Landwirt und Hüne von einem Mann, wohnt in einer kleinen schäbigen Wohnung, die auf denselben Innenhof hinausgeht. Er hat den Tod seiner Frau nicht verwunden und ist nach Paris geflüchtet, wo er als Schuldeneintreiber Arbeit findet. Die soziale Kälte und die Armut, der er als solcher täglich begegnet, bedrücken ihn zusätzlich.

Zwischen beiden entspinnt sich eine unwahrscheinliche und diskrete Liebesgeschichte, die beide aus ihren Gewohnheiten reißt.

Serge Joncourt, geboren 1961 in Paris, brach sein Philosophiestudium ab, um Schwimmprofi zu werden. Er arbeitete als Schwimmlehrer, Zeitungsjunge, Koch und Redakteur für Werbetexte. 1998 publiziert er seinen ersten Roman, »Vu«, der ihn auf Anhieb in die ersten Reihen der französischen Gegenwartsautor*innen katapultierte. Seine Romane gewannen zahlreiche Preise, zwei von ihnen wurden verfilmt.

Jérôme Ferrari, Nach seinem Bilde

Die Lektorin hat sich sehr gefreut, den neuen Roman von Jérôme Ferrari für den Secession Verlag Korrektur zu lesen. Sie mag ihn sehr!

Jérôme Ferrari, Nach seinem Bilde, Belegexemplar, Korrektorat, Kamera, StativJérôme Ferrari
Nach seinem Bilde
(OT: À Son Image)
Roman
Aus dem Französischen übersetzt von Christian Ruzicska
Gebunden ohne Schutzumschlag
208 Seiten; 20 €
ISBN 978-3-906910-63-5

Antonia, eine junge Fotografin, trifft eines Abends an einem korsischen Hafen unerwartet auf den Söldner Dragan Ð., den sie zehn Jahre zuvor im Jugoslawienkrieg kennengelernt hat. Ihre Unterhaltung dauert bis in die frühen Morgenstunden des heißen Sommers an. Übermüdet entscheidet sich die junge Frau heimzufahren und verunglückt tödlich.

Die Totenmesse wird von ihrem Onkel abgehalten. Um seiner Trauer über die geliebte Nichte nicht zu erliegen, hält er sich strikt an die Liturgie. Doch unter den Trauernden steigen in der kleinen Kirche Bilder der Erinnerung aus dem Leben der Verstorbenen auf … Neben dem Persönlichen werden so der militante Nationalismus auf Korsika, die Brutalität des Bürgerkriegs im auseinanderfallenden Jugoslawien und die verheerenden Kriege des 20. Jahrhunderts thematisiert.

Jérôme Ferrari nutzt die fiktionalen Fotografien seiner Heldin und die historisch verbürgten Bilder zweier Kriegsfotografen, um den Menschen zwischen Hoffnung und Grauen zu zeichnen. Seiner radikalen Perspektive auf die Vergeblichkeit des menschlichen Tuns hält er die Schönheit der Sprache entgegen und erweist sich damit einmal mehr als großer Stilist unserer Zeit.

Jerôme Ferrari (geb. 1968 in Paris) lebt als freier Schriftsteller in Paris. Mit seinem Roman »Predigt auf den Untergang Roms«, der 2012 mit dem begehrten Prix Goncourt ausgezeichnet wurde, gelang ihm sein internationaler Durchbruch.

Frank Rudkoffsky, Fake

Ein harter Roman, ein wahrer … Es war der Lektorin eine besondere Freude, diesen Roman im Auftrag von Voland & Quist Korrektur zu lesen.

Er ist nominiert für die Hotlist 2019!

Frank Rudkoffsky, Fake; Foto Belegexemplar, Korrektorat; Smartphone, SchnullerFrank Rudkoffsky
Fake
Roman
gebunden
240 Seiten, 20 €
ISBN: 978-3-863912-43-7

Sophia und Jan sind jung und einigermaßen glücklich: Sie klettert steil die Karriereleiter bei Daimler hoch, er versucht sich als Journalist bei der Lokalzeitung. Dann bekommen sie ein Baby. Sie bleibt zu Hause und hütet das Kind, er kämpft um eine Festanstellung in der Redaktion. Während Jan sich zunehmend exzessiv beim Joggen abreagiert und das Baby einfach nicht aufhört zu schreien, gerät Sophia in einen immer größeren Taumel aus Frustration und Hilflosigkeit. Bis sie schließlich ein Ventil für ihren Frust findet: das Internet! Hier entlädt die ach so korrekte Vorzeigefrau alle Wut und beleidigt im stillen Kämmerchen schamlos drauflos. Was sie nicht ahnt: Auch Jan hütet ein großes Geheimnis und fürchtet um seine Karriere. Sein größter journalistischer Erfolg basiert auf einer Lüge, die nun im Netz aufgedeckt zu werden droht. Beide verlieren unter dem Druck, sich zugleich in Job und Familie beweisen zu müssen, ihren moralischen Kompass. Ihre Lügen haben jedoch mehr miteinander zu tun, als sie denken …

Frank Rudkoffsky, 1980 in Nordenham geboren, lebt in Stuttgart und ist Autor, Journalist, Blogger und seit 2011 Mitherausgeber der Literaturzeitschrift ]trash[pool. Sein Debütroman »Dezemberfieber« erschien 2015 im Verlag duotincta, im selben Jahr war er auch Teil des Herausgeberteams der E-Book-Anthologie »Blogger schreiben für Flüchtlinge« bei Mikrotext. Auf seinem Blog www.rudkoffsky.com schreibt er über Gegenwartsliteratur.