Archiv des Autors: Kristina Wengorz

Aref Hamza, Du bist nicht allein

Das Belegexemplar dieser kleinen Buchperle hat die Lektorin ebenfalls auf der Frankfurter Buchmesse eingesammelt – und sich dort vom Autor signieren lassen. Sie hat die Gedichte für den Secession Verlag Korrektur gelesen.

Aref Hamza
Du bist nicht allein
Gedichte
deutsch–arabisch
Aus dem Arabischen von Sandra Hetzl
gebunden
206 Seiten; 25,00 €
ISBN 978-3-906910-40-6

Aref Hamzas Sprache wirkt klar und scheinbar einfach. Doch immer wieder rüttelt er uns mit unerwarteten Wendungen auf, die ein dunkles Schelmentum verraten. Trotz des starken Aktualitätsbezugs – dem Krieg in Syrien, den Erfahrungen von Flucht und Exil – erschafft Hamza Zeile um Zeile poetische Bilder, treffende Überzeichnungen und schockierende Einsichten. Sein Material sind die Bitterkeit und die Unerträglichkeit des Krieges: der Abschied von einer geordneten Welt, die Zerstörung der Körper, die Verwüstung der Seelen und selbst die Verformung der Dinge und ihrer Bedeutungen. Wie ein Kaleidoskop öffnen seine Gedichte einen vielschichtigen Blick auf die Spiegelungen dieser Trümmer im Ich. Alles an diesen blitzartigen Bildern ist Innerlichkeit. Extreme Nahaufnahmen auf kleine Ereignisse oder Dinge, auf Alltägliches – eine Hand, ein Blick in eine Schublade – geben den Texten trotz aller Kürze eine fast gespenstische Langsamkeit. Das trifft vor allem auch auf die später entstandenen Gedichte zu, in denen er sich mit der Situation als Flüchtling im Exil, mit dem Verlust der Sprache, mit der Einsamkeit und der ihm zunächst unbekannten Welt auseinandersetzt. Auch hier tastet er seine Umgebung nach Bildern ab, die ihm zum Pendant seiner eigenen Leere und Verlorenheit im fremden Land werden.

Aref Hamza hat gesagt, er hat etwas Nettes geschrieben …

Aref Hamza gibt mit seinen Gedichten tiefe existenzielle Einblicke in das Schicksal derjenigen, die von Gewalt und Elend aus ihrer in eine neue, unbekannte Welt vertrieben worden sind.

Aref Hamza, 1974 in Al-Hakaseh im kurdischen Teil Syriens geboren, gilt in der arabischsprachigen Welt als eine der bedeutendsten lyrischen Stimmen seiner Generation. Er hat Rechtswissenschaften in Aleppo studiert und als Menschenrechtsanwalt gearbeitet. Von ihm sind sieben Gedichtbände sowie unzählige Essays und Artikel erschienen. Aref Hamza erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter 2004 den renommierten Mohammed Al Maghout Preis für Lyrik. Heute lebt er mit seiner Familie in Buchholz in der Nordheide.

Olja Savičević, Sänger in der Nacht

Diesen Roman hat die Lektorin für Voland & Quist Korrektur gelesen – das wunderschöne Belegexemplar hat sie von der Frankfurter Buchmesse mitgebracht:

Olja Savičević
Sänger in der Nacht
Aus dem Kroatischen von Blažena Radas
Roman
gebunden
192 Seiten; 20,00 €
ISBN 978-3-863912-15-4

Pomela sucht Fink. Der ist Streetart-Künstler, war ihre große Liebe und hat als einzige Spur jene Briefe über den nächtlichen Gesang der Liebenden hinterlassen, die er unter seinen Nachbarn verteilte – angeblich geschrieben von Hunden, Dichtern, Gottheiten. Pomela startet also ihr Mazda-Cabrio und fährt los. Ihre Reise führt in die Vergangenheit, sie trifft auf vom Krieg versehrte Landschaften und Seelen. Die Wege sind verworren, die Straßen aufgeplatzt, und Pomela, so kratzbürstig wie zart, kämpft gegen das Vergessen.

Olja Savičević, geboren 1974, ist Lyrikerin, Prosaschriftstellerin und Dramatikerin. Ihre Bucher sind in zehn europäischen Ländern sowie in den USA erschienen und wurden in Kroatien mehrfach preisgekrönt, u. a. mit dem Ranko-Marinković-Preis und dem Kiklop. Ihr Roman „Lebt wohl, Cowboys“ wurde von T-portal und der Tageszeitung Slobodna Dalmacija als bester Roman des Jahres ausgezeichnet und als Theaterstück adaptiert. Für den Roman „Sänger in der Nacht“ erhielt sie den Preis der Buchmesse in Pula. Mehrere ihrer Kurzgeschichten wurden verfilmt. Ihre preisgekrönten Theaterstücke für Kinder wurden auf verschiedenen Bühnen aufgeführt. Sie lebt und arbeitet in Split.

Magdalena Jagelke, Ein gutes Verbrechen

Diesen ungewöhlichen Roman hat die Lektorin für den Verlag Voland & Quist Korrektur gelesen.

Magdalena Jagelke
Ein gutes Verbrechen
Roman
gebunden
120 Seiten, 16,00 €
ISBN 978-3-863912-14-7
(erscheint am 14. September 2018)

Tara ist noch ein Teenager, als ihre alleinerziehende Mutter beschließt, die Tochter sei ohne sie besser dran. Die Mutter verschwindet und überweist monatlich Geld. Die Tochter kämpft und überlebt. Sie sucht nach Liebe in Paris, findet so etwas wie eine Familie beim Milchmann am Stadtrand, pinkelt auf Geldscheine der Mutter, lässt sie auf der Heizung trocknen und bezahlt damit im Supermarkt ihre Brötchen.

Magdalena Jagelke verblüfft mit ihrem kunstvollen, klaren Sound und mit einer Geschichte, die uns hadern lässt: Kann das Verlassen des eigenen Kindes ein gutes Verbrechen sein?

Magdalena Jagelke, 1974 in Polen geboren, lebt seit 1986 in Deutschland. Sie hat Amerikanistik studiert und danach einen Master der Bibliotheks- und Informationswissenschaft erlangt. Veröffentlichungen in Print und elektronisch. Mutter eines Sohnes.