Ivana Sajko, Familienroman

Nach »Liebesroman«, 2018 mit dem Internationalen Literaturpreis des Hauses der Kulturen der Welt ausgezeichnet, erscheint jetzt das zweite Buch von Ivana Sajko bei Voland & Quist. Die Lektorin hat »Familienroman« Korrektur gelesen.

Ivana Sajko, Familienroman, Belegexemplar, Cover, KorrektoratIvana Sajko
Familienroman
Die Ereignisse von 1941 bis 1991 und darüber hinaus
dt. v. Alida Bremer
gebunden
176 Seiten, 20 €
ISBN: 978-3-86391-249-9
erscheint am 2. März 2020

Vier Generationen und eine Erzählerin, die sich den Tücken der Erinnerung stellt. Ivana Sajko erzählt vom Partisanenkampf im Zweiten Weltkrieg, von der Titozeit und vom Himmel über Zagreb, vom letzten Krieg in Europa und von Liebe und Tod.

Eine Urgroßmutter schrubbt in Zagreb die Böden bürgerlicher Wohnungen, während ihr eigenes Haus im Boden versinkt. Ein Urgroßvater verschwindet in den Ödlandgebieten des Zweiten Weltkriegs und errichtet Bunker für die feindliche Armee. Eine Großmutter schließt sich den Partisanen an, um später Dinge zu unterrichten, an die sie nicht glaubt. Ein Großvater wartet mit läutenden Glocken im Kopf auf das Ende des Krieges und stirbt, überzeugt davon, sich im Kampf gegen Mäuse zu befinden. Eine Tochter, entschlossen, in den Westen zu fliehen, vertraut ihrem Mann, der noch bis Totos Tod ausharren will. Der Mann zieht in den Krieg und verliert einen Arm bei einem Bombenangriff auf das Haus, das ihm Schutz bieten sollte. Oder war er es, der die Bombe warf? Er kann sich nicht erinnern …

Was ist tatsächlich passiert? Ivana Sajko erzählt von der Unmöglichkeit, diese Frage zu beantworten.

Ivana Sajko (geboren 1975 in Zagreb, Kroatien) ist Autorin, Regisseurin, Performerin, Mitgründerin der Theatergruppe »BAD co.« und Redaktionsmitglied des Kunstmagazins »Frakcija«. Zu ihren zahlreichen Auszeichnungen gehört die Chevalier de l‘ordre des Arts et Lettres. Auf Deutsch erschienen bisher »Rio Bar«, »Archetyp: Medea. Bombenfrau. Europa«, »Trilogie des Ungehorsams« und »Auf dem Weg zum Wahnsinn (und zur Revolution)«. 2018 wurde sie gemeinsam mit ihrer Übersetzerin Alida Bremer für »Liebesroman« mit dem Internationalen Literaturpreis des Hauses der Kulturen der Welt ausgezeichnet.