Tomer Dotan-Dreyfus, Birobidschan

Der erste Frühjahrstitel ist da!
Die Lektorin hat sehr gerne das Lektorat dieses Titels übernommen, gerade weil sie zusammen mit dem Autor einige echte Knoten zu lösen hatte – in einem Text, der über viele Jahre hinweg entstanden ist.
Das Buch erscheint offiziell am 20. Februar.

Foto des Buches „Birobidschan“ von Tomer Dotan-Dreyfus. Das Cover ist überwiegen schwarz bzw. in Grautönen gehalten, die Schrift ist weiß. Zu sehen ist ein Mann, der auf einer großen Maschine steht, es sieht „historisch“ aus. Oben über das Cover verlaufen mehrere weiße Linien, zunächst parallel, dann sich überkreuzend und verschlingend, anschließend erneut parallel. Das Buch liegt auf violett blühender Winterheide, die die Farbe eines Aufklebers auf dem Cover mit einem Blurb von Knut Elstermann aufnimmt: „Lebensklug, tragisch und merkwürdig komisch.“ Lektorat

Tomer Dotan-Dreyfus
Birobidschan
Roman
Voland & Quist
Hardcover
324 Seiten, 24 €
ISBN: 978-3-86391-347-2

Sibirien, 1908. Ein Knall erschüttert den sibirischen Wald Tunguska. Zwei Jahrzehnte später plant Stalin eine jüdisch-sozialistische Autonomie an der Grenze zu China: Birobidschan. Was als stalinistisches Experiment der 1930er-Jahre scheitert, wird in Tomer Dotan-Dreyfus’ Debütroman zum Dreh- und Angelpunkt einer funkensprühenden Geschichte: Da sind Alex und Rachel, verliebt seit Kindertagen. Boris Klayn, Fischer und Ur-Birobidschaner. Gregory und Sascha, enge Freunde, einer hat Depressionen, der andere nimmt ihn mit auf einen Roadtrip gen Tunguska. Dmitrij, der Angst vor Wölfen hat.
Das Leben in Birobidschan geht seinen Gang, die kleinen und großen Sorgen der Bewohner drehen sich fern allen Weltgeschehens – bis sich die Ereignisse überschlagen: Zwei fremde Männer und ein stummes Mädchen bringen die idyllische Gemeinschaft zum Bersten.

In »Birobidschan« erzählt Tomer Dotan-Dreyfus die so unwahrscheinliche wie charmante Geschichte eines jüdisch-sozialistischen Schtetls in Sibirien und knüpft damit an die jiddische Erzähltradition und den magischen Realismus an.
Ein gewitzter Debütroman, eigenwillig und voller Fabulierlust.

Tomer Dotan-Dreyfus, 1987 in Haifa geboren, lebt seit zehn Jahren in Berlin und ist als freier Autor, Lyriker und Übersetzer tätig. Er studierte Philosophie und Komparatistik in Berlin, Wien und Paris und schreibt sowohl in hebräischer als auch in deutscher Sprache. Für die Arbeit an »Birobidschan« erhielt er 2020 ein einjähriges Stipendium des Berliner Senats, außerdem wurde er für das Übersetzungsprogramm Jewish Writers in Translation 2021 der Jewish Book Week in London ausgewählt. Im September 2021 war er zu Gast auf dem Meridian Czernowitz International Poetry Festival in der Ukraine. 2022 erschien sein Essay-Band »Meine Forschung zum O: Unlearning Sprache« (Gans Verlag Berlin). »Birobidschan« ist sein erster Roman.