Susanne Zeller, Der Unbeugsame

Bei diesem Buch über einen lange Zeit »unbesungenen Helden« hat die Lektorin im Auftrag der Gedenkstätte Deutscher Widerstand das Lektorat übernommen und – wie immer bei solchen Büchern – viel über die unterschiedlichen Formen von Widerständigkeit gegen den Faschismus gelernt.

Foto des Buches »Der Unbeugsame. Der Seemann Gustav Pietsch im Widerstand gegen das NS-Regime in der Freien Stadt Danzig und Polen« von Susanne Zeller. Auf dem weißen Cover des Buches ist ein altes, mehrfach eingerissenes Foto in Sepia-Tönen zu sehen, auf dem Gustav Pietsch, eine Seemannsmütze auf dem Kopf und eine Pfeife im Mund, mit einem in die Hüfte gestemmten Arm in die Kamera guckt. Vermutlich steht er an Deck eines Segelschiffes, im Hintergrund sind der Mast und der Baum zu sehen. Das Boot liegt auf einem Gemälde in Ockertönen, auf dem ein kleines weißes Segelboot mit geblähtem Segel zu erkennen ist. Lektorat

Susanne Zeller
Der Unbeugsame
Der Seemann Gustav Pietsch im Widerstand gegen das NS-Regime in der Freien Stadt Danzig und Polen
(Schriften der Gedenkstätte Deutscher Widerstand. Reihe A: Analysen und Darstellungen 19)
Lukas Verlag
Hardcover, Schwarz-Weiß-Abbildungen
254 Seiten, 29,80 €
ISBN 978-3-86732-467-0

Der Veteran der Kaiserlichen Marine und nicht jüdische Zionist Gustav Pietsch (1893–1975) gehört zu den vergessenen Persönlichkeiten des Rettungswiderstandes gegen das NS-System. Der in jungen Jahren noch nationalkonservativ gesinnte Seemann leistete gemeinsam mit seiner Frau Gertrude zunächst politischen Widerstand in der Freien Stadt Danzig. 1935 wurde er im Auftrag der Jewish Agency seemännischer Leiter der zionistischen Fischerei- und Seefahrtsschule im polnischen Gdynia. Dort ermöglichte er unter Einsatz von Leib und Leben die Auswanderung vieler polnischer junger Juden und Jüdinnen ins britische Mandatsgebiet Palästina. Ende 1938 musste die Familie selbst dorthin fliehen. In Israel wurde Gustav Pietsch 1952 erster Verwalter im israelischen Hafen Eilat. 1958 zog das Ehepaar Pietsch für kurze Zeit nach Deutschland, bevor es 1961 nach Westaustralien auswanderte.

Susanne Zeller (*1951) lehrte zwischen 1991 und 2014 Professionalisierungsgeschichte, Theorien, Berufsethik und Berufspolitik der Sozialarbeitswissenschaft an der Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften der Fachhochschule Erfurt. Forschungen und Publikationen zur Geschichte der Profession Soziale Arbeit und zur deutsch-jüdischen Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts. Seit 2016 arbeitet sie als Lehrbeauftragte an der Ev. Hochschule Berlin und als freie Wissenschaftsautorin.